Die Frauen Wiens in der bürgerlichen Revolution 1848

Wer kennt Karoline Perin, Frau Wertheimstein, Frau Bouvard, Frau Fenner oder die Arbeiterinnen, die bei der Praterschlacht 1848 durch die blanken Säbel der berittenen Polizei in einem Blutbad ihr Leben verloren? Nur wenige Tage danach wurde der Wiener demokratische Frauenverein gegründet.

Im Falter vom 14.3. 2018 interviewt Stefanie Panzenböck die Historikern Gabriella Hauch, die sich mit 1848 besonders beschäftigt. Zu Karoline Perin  berichte die Historikerin im Falter:

Karoline von Perin, eine verwitwete Adelige, war Vorsitzende des Wiener demokratischen Frauenvereins, den sie im August 1848 gegründet hatte. Zudem erregte sie großes Aufsehen, weil sie in wilder Ehe mit Alfred Julius Becher lebte. Das war der Klavierlehrer einer ihrer Töchter aus erster Ehe und Herausgeber eines der wichtigsten revolutionär-demokratischen Blätter, Der Radikale.

Auch damals kämpften die Frauen für Gleichberechtigung. Sie wurden karikiert und beschimpft. 170 Jahre später erleben wir in manchen Boulevardblättern nach wie vor die selben diskriminierenden „Schreiberlinge“. (Anm. des Autors)

Gabriella Hauch berichtete in diesem Artikel – Perin und ihr Mann Becher wurden verhaftet. Becher wurde hingerichtet, und es wurde ihm verwehrt, Perin vor seinem Tod noch einmal zu sehen. Das war schon eine besonders grausame Strafe. Andere durften sich sehen. Perin verlor die Vormundschaft für ihren Sohn und reiste nach München aus. Später kehrte sie nach Österreich zurück und wurde eine der ersten Fotografinnen Österreichs.

 

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