Rote Frauen

„Wir stehen vor dem Andenken  großer Sozialdemokratinnen in großer Ehrfurcht. Sie haben uns mit ihrem Leben und ihrem Wirken, mit ihren Erfolgen und mit ihrem unbeirrbaren Kampf Auftrag und große Verantwortung mit auf den Weg gegeben. Wir verneigen uns mit Respekt“, so die Frauenministerin, die gemeinsam mit der Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und im Beisein von u.a. Nationalratspräsidentin und stv. Frauenvorsitzender Barbara Prammer, SPÖ-Bundesfrauengeschäfsführerin Andrea Mautz und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter Kränze an den Gräbern der  Sozialdemokratinnen niederlegte.

 

Rosa Jochmann 02Rosa Jochmann

Nach der Rückkehr aus der KZ-Haft wurde sie Vorsitzende der SPÖ-Frauen, stellvertretende Vorsitzende der SPÖ und, 1948, Vorsitzende des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus, letzteres ein Amt, welches sie bis zu ihrem Tod bekleidete. Überdies wirkte Jochmann von 1945 bis 1967 als Abgeordnete zum Nationalrat. Mehr zu Rosa Jochmann…

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Hertha FirnbergHertha Firnberg

Gruppe 14 C, Nummer 1B
Geb. 18. September 1909 in Wien; † 14. Februar 1994 in Wien

Hertha Firnberg wurde am 18. September 1909 als älteste Tochter von Anna, geb. Schamanek, und Dr. med. Josef Firnberg im bürgerlichen 18. Wiener Gemeindebezirk, Währing, geboren. Mehr zu Hertha Firnberg

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Frauenberger - DohnalgrabJohanna Dohnal

Gruppe 32C, 1A
Geb.: 14.02.1939, Wien
Verst.: 20.02.2010, Grabern (Niederösterreich)

„Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine weibliche Zukunft. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündlein und Weiblichkeitswahn.“

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Ehrengrab Schütte LihotzkyMargarete Schütte-Lihotzky
Gruppe 33 G, 28

Die Architektin und Widstandskämpferin Margarete Schütte-Lihotzky, die als Kommunistin im Jahr 1941 verhaftet wurde schreibt in ihren Erinnerungen:

Für mich bedeutet die Verhaftung den wahrscheinlichen Tod (…) Erster Hafttag: ein Zittern schüttelt mich an Leib und Seele, das volle zwei Tage, bis zum nächsten Verhör, andauerte und dem ich trotz größter Anstrengung nicht Einhalt gebieten konnte. Das Abnehmen der Fingerabdrücke am nächsten Tag war schwierig. Ich konnte die Hände nicht ruhig halten, und der Mann sagte: „Was zittern´s denn so, es gschieht Ihna ja nix.“ Ich wusste, im Landesgericht wurden zweimal wöchentlich politische Gefangene hingerichtet.

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Barbara Prammer

„Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden – Neue Antworten auf alte Fragen“

Dieser Titel ihres Buches lädt die Leserinnen ein sich mit ihr gemeinsam auf die Suche nach  Antworten auf alte, immer gültige Fragen zu machen. Allen voran jene, wie Gerechtigkeit in der Gesellschaft hergestellt werden kann. Woran sich politisches Handeln orientieren muss, um bei Bürgerinnen und Bürgern auf Vertrauen zu stoßen. Warum Solidarität nicht aus der Mode ist. Wie Begeisterung für Demokratie geweckt werden kann. Der politische Weg der „Bergmannstochter“ in Oberösterreich führte sie bis an die Spitze des Staates, wo sie als Präsidentin des Nationalrates sehr für die Öffnung des Parlaments kämpfte. Die Demokratiewerkstatt ihr Lieblingsprojekt gilt als ein Vorzeigeprojekt wie man Jugendlichen Demokratie näher bringen kann.

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Gruppe 42, Rundplatz
Mahnmal für die Opfer des Widerstands der tschechischen und slowakischen Minderheit in Wien

Zwischen 1940 und 1945 wurden 69 Wiener Tschechen von den Nationalsozialisten als Volksfeinde hingerichtet, an sie erinnert heute auf dem Wiener Zentralfriedhof ein Mahnmal.

Das Mahnmal wurde 6. Juli 1946 enthüllt.
Stifter: Tschechoslowakische Sektion der KPÖ

Den Opfern des Faschismus
Den Kämpfern für Ehre und Freiheit
Wir bleiben treu

Folgenden Frauen wird hier gedacht: Franziska Fatinova, Marie Houdkova, Marie Kolarova, Marie Skumancovamehr zum Mahnmal

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Juli1927-2Das Schicksaljahr 1927
20. Juli: Begräbnis von 57 Opfern.
Zentralfriedhof, Tor 2, Gruppe 41 G, Nr. 1 – 66

Wilhelm Ellenbogen sprach die Totenrede für die Partei und die Gewerkschaft.

„…Und euren Angehörigen, die grammgebrochen um eure Särge versammelt sind, mag es zum Troste gereichen, wenn wir euch sagen, dass euer Andenken allen künftigen Generationen heilig sein wird….“

3 Frauen sind hier bei den Opfern des Juli 1927 begraben:

mehr zur Gedenkstätte

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Opfer 34-45 - 02Zentrale Gedächtnisstätte für die Opfer des Faschismus

Am Rundplatz vor der Gruppe 41 befindet sich ein Mahnmal der Stadt Wien – die zentrale Gedächtnisstätte für die Opfer des Faschismus.

Am Allerheiligentag des Jahres 1948 enthüllt, ist das von den Architekten Wilhelm und Margarethe Schütte-Lihotzky und dem Bildhauer Fritz Cremer gestaltete Denkmal mit seiner Aufschrift

Den Opfern für ein freies Österreich 1934 – 1945

der klassischen Antifaschismustheorie verpflichtet: Die Opfer des Bürgerkrieges werden durch die im Zentrum der Anlage befindlichen sieben Tafeln mit den fortlaufenden und aufsteigenden Jahreszahlen 1934-1938, 1939,1940, 1941, 1942, 1943, 1944 (an denen sich in flachem Relief schlichte Kreuze befinden) mit den Opfern der national-sozialistischen Herrschaft verbunden. (Denkwürdiges Wien, Ernst Klein, Falter Verlag, 2004, Seite 118) – mehr zur Gedächtnisstätte

Wir nutzen diese Gedenkstätte zum Andenken an Valerie Kittel.

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ZaynardDie Schachtgräber der Gruppe 40
Ein Beispiel für die vielen hingerichteten Frauen – Zaynard-Schwarzer Hermine

26.5.1913 bis 19.11.1943, Technische Zeichnerin, Vorzugsschülerin du Absolventin der Schule für Kindergärtnerinnen, Funktionärin der Roten Falken Wien-Margarethen – sie wurde zwischen 1934 und 1938 dreimal verhaftet, saß 2,5 Jahre im Frauen-ZH Wiener Neudorf – aus einem Brief vom 3.10.1943

„Als ich vor Monaten eine Todesurteil nur in Gedanken in Erwägung zog, fuhren mir die Schauer durch die Eingeweide. Zeitweise litt ich unter regelrechten Angstpsychosen. Wenn ihr an einem kühlen Sommertag zaghaft und langsam in die Alte Donau tretet, überläuft euch auch ein Kälteschauer nach dem anderen, und wenn ihr euch erst kurz entschlossen in die Flut stürzt, merkt ihr, dass es gar nicht so schlimm ist. Ähnlich erging es mir mit dem Todesgedanken………….weiter im Text

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A02 Adelheid Popp - 1Adelheid Popp

Gruppe 63, Reihe 2 – Nummer 24
Geb.: 11.02.1869 (geb. Dworzak), Wien – Verst.: 07.03.1939, Wien

Sie als energische, begabte und sehr beliebte Agitatorin bekannt. Gabriele Proft beschrieb sie in „reiferen Jahren“ als „lebensfrohe Frau“, die ihre Lebenslust trotz der persönlichen Schicksalsschläge nicht verloren habe. In allen Erinnerungen wurde sie als „hinreißende Rednerin“ bezeichnet. Ihre zahlreichen Publikationen und vor allem ihre autobiographische Schrift „Jugend einer Arbeiterin“, die 1909 erschien und in viele Sprachen übersetzt wurde, machten A. P. zur populärsten Sozialdemokratin der ersten Politikerinnengeneration in Österreich. Mehr zu Adelheid Popp

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