Blutwegmuseum

Baracke-kleinIn einer ehemaligen Lagerbaracke der deutschen Wehrmacht wird das Schicksal der Kriegsgefangenen in Saltdal unter der deutschen Okkupation in den Jahren 1942-1945 geschildert. Zehntausende osteuropäische Kriegsgefangene wurden gen Norden verschleppt, um sie im Bahn- und Straßenbau einzusetzen. Sie litten unter unmenschlichen Verhältnissen. Viele kehrten niemals heim. Die Ausstellung schildert uns Leben und Leiden dieser Menschen sehr eindrücklich. mehr….

1942

Im Juni 1942 begann die SS damit, die aus ihrer Heimat verschleppten ersten 2600 jugoslawischen Partisanen zur Zwangsarbeit in das von der deutschen Wehrmacht besetzte Norwegen zu bringen. Schon vier Monate später meldete der Höhere SS- und Polizeiführer „Nord“ – SS Brigardeführer Wilhelm Redieß, an seinen Vorgesetzten, den Reichsführer-SS Heinrich Himmler, die Hälfte der nach Norwegen verschleppten Jugoslawen „musste im Verlauf des bisherigen Einsatzes als Totalverlust abgeschrieben werden“.(1)

Ereignis am Beisfjord 1942:

Der Eisenbahn- und Straßenbau der Zwangsarbeiter im Norden von Norwegen sollte zwar die Beweglichkeit der deutschen Truppen erleichtern, war jedoch für den Kriegsverlauf bedeutungslos. Dennoch ging die SS gnadenlos gegen die Zwangsarbeiter vor:

Uns haben die SS-Truppen bewacht, die unbarmherzig waren, …In der Nacht von 17. zum 18. Juli 1942 haben sie uns geteilt. Sie fragten uns, wer sich nicht gut fühlt, nicht gesund genug um zu arbeiten, der soll…besseres Essen bekommen und sich ausruhen können.  … Und viele meldeten sich. Es meldeten sich die, die krank waren, und auch welche, die nicht krank waren, und sie gehen da hinter die Baracken. … Und dann begannen noch im Laufe des Tages die Erschießungen. Die Deutschen haben erklärt, dass im Lager Typhus sei. Und damit haben sie verdeckt, dass sie dort gemordet haben. Das war unglaublich und dabei gab es gar keinen Typhus. So haben sie zwischen dem 17. und 18. Juli 1942 zweihundert, dreihundert Menschen ermordet.

Interview mit Stjepan Pishtignjat, 2005, digitales Archiv „Zwangsarbeit 1934-1945“

Das Lager der Zwangsarbeiter am Beisfjord war nur 200 Meter von den einheimischen Norweger entfernt. Auch der Arbeitseinsatz der Serben fand vor aller augen statt. Die Erschießungen wurden nach Kriegsende in den Aussagen von elf Norwegern bestätigt, die von britischen Soldaten befragt wurden.


Quellenverzeichnis:

(1) Die SS-Inspektion z.b.V, in Norwegen – Nationalsozialistische Täter in den Gefangenenlagern für jugoslawische Partisanen.
Zwangsarbeit - Quelleverzeichnis

 

 

 

(2)

Ein Gedanke zu „Blutwegmuseum

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 + 3 =