Gruppe 40 – „Opfertheorie“ verschwindet nicht

Der Historiker Oliver Rathkolb zählt im Standard im Rahmen des Artikel „43% wünschen sich einen starken Mann“ unter anderem die Versäumnisse der Schule im Geschichtsunterricht auf.

STANDARD: Aber sehr viele wollen lieber einen Schlussstrich unter das Thema ziehen.

Rathkolb: Positiv ist, dass dieser Wert im Vergleich zum Jahr 2007 gesunken ist. Damals gab es eine wesentlich höhere Zustimmungsrate zur Schlussstrichdebatte. Jetzt sind es aber immer noch 40 Prozent. Auch wenn die Zahl sinkt: Jeder Vierte glaubt noch daran, dass Österreich das erste Opfer des Nationalsozialismus war. Es gehört einfach besser erklärt, dass es nicht darum geht, die alten Römer auf neu zu unterrichten, sondern dass diese furchtbare Erfahrung mit einer totalitären Diktatur in Europa die Basis für ein funktionierendes, demokratisches Systembewusstsein in der Gegenwart und Zukunft ist.

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