2018 – Hadersdorf – die endlose Geschichte

Hadersdorf entwickelt sich immer mehr zur endlosen Geschichte. Interventionen der Volksanwaltschaft, aber auch der Mandatarinnen der ÖVP bis hin zur Landeshauptfrau Mikl-Leitner zeigen keine Wirkung. Die Bürgermeisterin ist nach wie vor nicht gesprächsbereit und lässt den KZ Verbänden Niederösterreich und Wien per Schreiben ausrichten, dass sie nur in Beisein ihres Anwaltes mit ihnen sprechen würde.

Mehr dazu im neuen Mahnruf und in unserem Hadersdorfartikel

Johann Böhm

Johann Böhm, der erste Präsident des ÖGB, war ein überzeugter Verfechter der Geschlossenheit der Gewerkschafts-bewegung.

Johann Böhm bei seinem 65. Geburtstag:

„Ich möchte in Ihrer Mitte der bescheidene Diener des großen Gewerkschaftsbundes bleiben, wohl wissend, dass jedes Menschen Kraft unzulänglich ist. Den ÖGB hat kein einzelner gemacht. Wenn er das geworden ist, was er heute darstellt, so ist er es geworden aus der Zusammenarbeit der vielen Tausenden von Vertrauensmännern, die unablässig werben für ihn und an seinem Aufbau arbeiten.“

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Gruppe 40 – „Opfertheorie“ verschwindet nicht

Der Historiker Oliver Rathkolb zählt im Standard im Rahmen des Artikel „43% wünschen sich einen starken Mann“ unter anderem die Versäumnisse der Schule im Geschichtsunterricht auf.

STANDARD: Aber sehr viele wollen lieber einen Schlussstrich unter das Thema ziehen.

Rathkolb: Positiv ist, dass dieser Wert im Vergleich zum Jahr 2007 gesunken ist. Damals gab es eine wesentlich höhere Zustimmungsrate zur Schlussstrichdebatte. Jetzt sind es aber immer noch 40 Prozent. Auch wenn die Zahl sinkt: Jeder Vierte glaubt noch daran, dass Österreich das erste Opfer des Nationalsozialismus war. Es gehört einfach besser erklärt, dass es nicht darum geht, die alten Römer auf neu zu unterrichten, sondern dass diese furchtbare Erfahrung mit einer totalitären Diktatur in Europa die Basis für ein funktionierendes, demokratisches Systembewusstsein in der Gegenwart und Zukunft ist.

Barbara Prammer

„Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden – Neue Antworten auf alte Fragen“

Dieser Titel ihres Buches lädt die Leserinnen ein sich mit ihr gemeinsam auf die Suche nach  Antworten auf alte, immer gültige Fragen zu machen. Allen voran jene, wie Gerechtigkeit in der Gesellschaft hergestellt werden kann. Woran sich politisches Handeln orientieren muss, um bei Bürgerinnen und Bürgern auf Vertrauen zu stoßen. Warum Solidarität nicht aus der Mode ist. Wie Begeisterung für Demokratie geweckt werden kann. Der politische Weg der „Bergmannstochter“ in Oberösterreich führte sie bis an die Spitze des Staates, wo sie als Präsidentin des Nationalrates sehr für die Öffnung des Parlaments kämpfte. Die Demokratiewerkstatt ihr Lieblingsprojekt gilt als ein Vorzeigeprojekt wie man Jugendlichen Demokratie näher bringen kann.

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Gruppe 40 – „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“

Lisl Rizy und Willi Weinert haben als HerausgeberInnen die umfangreiche Korrespondenz österreichischer WiderstandskämpferInnen in vier Bänden unter dem Titel „Mein Kopf wird euch nicht retten“ veröffentlicht. In dieser umfangreichen Sammlung werden Schicksale vieler politisch aktiver Menschen, die grausam durch die Gestapo ermordet wurden, und die ihre letzte Ruhestätte in der Gruppe 40 fanden, uns zur Verfügung gestellt.
Ludwig Höfernig, ein Eisenbahner, der in der Gruppe 40 nach seiner Hinrichtung beerdigt wurde, schreibt im Abschiedsbrief an seine Frau:

Jetzt ist Mitternacht vorüber und ich schreibe und denke an euch, meine Lieben. Einige Stunden noch und wir haben es überstanden. Meine letzten Gedanken gelten euch, meine Lieben. Die Zeit heilt alle Wunden, Liebste, und werde glücklich, wie du es verdient hast, für dein tapferes Ausharren. Ich danke dir für alle Liebe und Arbeit, die du für mich getan hast. Wenn es recht schwer ums Herz ist, nimm die Harmonika und spiel ein Lied und denke, ich sitze neben dir.

Februar 1934 – Geschnitzt aus Widerstand

Fatzinack„Als die Nacht begann“: Ein Comic über den Februar 1934

Zum Jahrestag des Februaraufstands 1934 wird das Linolschnitt-Comic „Als die Nacht begann“ von Thomas Fatzinek neu aufgelegt. Davor hat kein Verlag die antifaschistischen Bildgeschichten des Wiener Künstlers gedruckt.

Im Standard schildert Karin Krichmayr die Geschichte von Thomas Fatzinek, der den Februar 1934 in einem Comic verarbeiten wollte. Nun hat der linke Wiener Kleinverlag Bahoe Books „Als die Nacht begann“ anlässlich des – wenn auch unrunden – Jahrestags der Februarkämpfe neu aufgelegt. Und damit ein kleines Juwel aus der Versenkung geholt.

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Buchenwald – Gruppe 40

Buchenwald - webVor kurzem sah ich die Neuverfilmung des Romans von Bruno Apitz. Die dramatische Rettung des Jungen in Buchenwald  und der Einblick in die Abscheulichkeiten des menschlichen Wesens berührten mich sehr. Wenn man diese Beliebigkeit zwischen Leben und Tod, diese Grausamkeiten der Folter sieht, dann ist der Titel des Films „Nackt unter Wölfen“ fast verharmlosend.

Ein Gedenkstein in der Gruppe 40 erinnert an das Konzentrationslager Buchenwald.

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Schachtgräber Gruppe 40 – Johanna Cupal

Gedenkstunden für die Opfer des NS-Regimes
Kurier, 11. März 2015

Johanna CupalAm Beispiel von Johanna Cupal, die als junge Mutter ein Woche nach der Geburt ihres Kindes von österr. Nazi-Schergen mit dem Fallbeil ermordet wurde. Sie, ihr Bruder und ihre Mutter sind brutalste Beispiele für die Demütigung von Menschen durch das faschistische Regime. Acht Tage nach der Entbindung am 17. September 1943 wurde das Kind, ein Mädchen, an eine Schwester Cupals übergeben.
Gegen die Überlassung der Leichen an die Angehörigen äußerte die Gestapo Bedenken, „da die Möglichkeit besteht, dass die Bestattung und das Grab der Hingerichteten von
Mitgliedern tschechisch-oppositioneller Kreise propagandistisch ausgewertet
werden könnte“. (1)

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Ein paar Gedanken zur Gruppe 40

Anläßlich eines Artikels in der Zeit mit dem Titel „Deutschstunde – die Wehrmachtsausstellung und ihre historische Bedeutung“ wurden Helmut Schmidt, der Ausstellungsmacher Hannes Heer und der Historiker Habbo Knoch interviewt.

Helmut SchmidtViele Österreicher waren als Soldaten in der Wehrmacht von 1941 bis 1944 im Osten bei Greueltaten mit dabei. Die Ausstellung zeigte auf, dass die drei großen Verbrechen-komplexe der Nazizeit – Diktatur, der Krieg und der Völkermord sich nicht voneinander trennen lassen. Helmut Schmidt fand für mich die richtigen Worte, die ich an die Gruppen, die mit mir diese Gedenkstätte besuchen, gerne weitergebe:

Wir heutigen ÖsterreicherInnen sind als Personen nicht schuldig, aber wir haben die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen. Hierin liegt unsere Verantwortung. Und daraus ergibt sich, die Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sie mit Mut und Umsicht zu gestalten.